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Kenterung mit einer Dyas

2011 auf der Mosel

Es begab sich zu jener Zeit 2011 an einem Sonntag um 11:30, dass Dirk, seine Tochter Julia und ich mit seiner Dyas Schluri GER 1041 etwas segeln wollten. Nach 5 Minuten hatte Julia, acht Jahre alt, etwas Angst, denn wir hatten auf der Mosel SW 6, mal mehr mal weniger. Deshalb setzten wir sie wieder am Club ab.
Nachdem die Segel getrimmt waren (Cunningham am Anschlag, Großschot richtig dicht), segelte das Boot schön ruhig und wir mussten nur genau steuern, hoch am Wind. Nach einer Wende hämmerte eine Fallböe herunter und das Boot legte sich fast flach aufs Wasser und luvte so extrem, dass es zu einer Patentwende kam. Wir waren nicht schnell genug im neuen Luv und hatten die Segel noch belegt. So kenterten wir nach Steuerbord.
Wir sind ja keine Leichtgewichte (ca. 250 Kilo) und drückten die DYAS langsam immer tiefer. Die 100 Kilo Wasser im Schaum taten ihr übriges und so konnte ich nur noch den Mast als Trittstufe nutzen und auf den Kiel steigen. Da Dirk sowas noch nicht erlebt hatte, kam es jetzt zu Irritationen.
Das Boot kam schnell hoch, machte eine Wende nach Backbord und war voll Wasser. Ich hing an der Backbordwant und kam nicht wieder ins Schiff. Dirk sollte mich in Lee ins Boot reinziehen, aber das Boot legte sich sofort auf die Seite. So blieb nichts anderes übrig, als die Fock einzurollen, was nicht richtig klappte, und zum Moselweisserufer zu fahren, wo ich im Abstand von 20 Metern anfing zu schwimmen und Dirk zurief: "Wende", was ihm dann auch drei Meter vorm Ufer gelang. Am Ufer angekommen krabbelte ich die Böschung hoch und rief: "Groß runter!". Dirk versuchte noch das Boot mit ganz geöffnetem Groß leer zu segeln, doch das Boot legte sich bei jeder Böe direkt auf die Seite. Schließlich gelang es ihm auf der Seite liegend das Groß zu bergen und mit dem fast vollen und kippligen Boot vorsichtig vor dem Wind Richtung Club zu steuern. Schnell konnte ich einen Wagen auf der Bundesstraße anhalten und wurde von einer netten Dame trotz nasser Klamotten in den Club gebracht. Dort konnte ich mit Marcus, einem DYAS Neuling, unser Motorboot klarmachen. Als wir gerade den Hafen verließen, kam Dirk schon mit der noch halb vollen DYAS und nur einer halb aufgerollten Fock angesegelt. Wir packten seine Bugleine ganz kurz, drehten das Boot und schleppten rückwärtsfahrend die DYAS an den Steg. Ich fuhr sofort moselaufwärts um die verlorengegangenen Teile aufzusammeln.
Aber trotz mehrmaligem Auf- und Abfahrens fand ich nur Sonnencreme und einen Fender. Der Spinnaker aus Alu war wohl abgesoffen.
Zurück im Hafen vertäute ich das Motorboot und berichtete Dirk, dass der Spibaum wohl weg sei. Wir machten gerade die DYAS klar, als Dirk plötzlich rief: "Da treibt mein Spibaum !". Also schnell wieder raus und als wir den Spibaum geborgen hatten, fanden wir auch noch den Mastkontroller.

Fazit: Man muss bei viel Wind sehr korrekt am Wind segeln, damit es nicht zur Wende kommt, wenn das Boot bei einer Böe luvt. Die Großschot ist bei einer Curryklemme in der Mitte am besten aus der Hand zu fahren, da sie nicht lösbar ist, wenn das Schiff große Lage schiebt.